Startklar für (d)eine kraftvolle und erfolgreiche Führung in komplexen Zeiten? – Fazit

Die Ausgangslage: so zeigt sich die Welt

Die zunehmende Komplexität der Vuca-Welt (siehe Blogartikel #1) fordert uns auf kollektiver und individueller Ebene immer mehr heraus: Sei es der demographische Wandel, die Digitalisierung, der Fachkräftemangel oder der Anstieg an psychosozialen Erkrankungen.

Dies wird auch individuell spürbar: Viele von uns stehen unter massivem Handlungsdruck und sind den Turbulenzen des Arbeitsalltages ausgesetzt. Kurzfristige Lösungen und Sofort-Massnahmen werden dann verlockend, führen aber oft in einen Teufelskreis re-aktiven (Führungs-)verhaltens. Das fühlt sich oft fremdbestimmt an. Langfristige, nachhaltige Lösungen geraten aus dem Blickfeld.

So kommen wir um folgende Fragen nicht umhin:

• Wie gehen wir damit um, wenn Prozesse vermehrt unerwartete Wendungen nehmen?
• Woran orientierung wir uns, wenn auf das Heute oft morgen schon kein verlass mehr ist?
• Wie können wir (wieder) in den Modus pro-aktiven, gestaltenden und längerfristig wirkungsvollen Handelns kommen? 

Mehr zur komplexen Ausgangslage in Blogartikel #1 und Blogartikel #2.

Um dieser Situation entgegenzutreten und in eine kraftvolle, selbstbestimmte und pro-aktive Haltung zu gelangen, habe ich in den Blogartikeln 3 – 6 vier dafür zentrale Faktoren eingehend vorgestellt, die sich folgendermassen zusammenfassen lassen:

Faktor 1: Reflexionsverhalten

Dient als Entwicklungsbeschleuniger und legt die Basis:

• Reflexionsverhalten ermöglicht das Double-Loop Learning bzw. Meta-Reflexion.
• Meta-Reflexion kann über sich selbst erfolgen, dass heisst über eigene Haltungen, Werte, Überzeugungen. Oder aber es erfolgt über Strukturen, Prozesse und Beziehungen.
• Meta-Reflexion erschliesst Muster und Zusammenhänge.
• Meta-Reflexion kann individuell oder kollektiv bzw. mit organisationalem Blick geschehen.
• Meta-Reflexion eröffnet neue Perspektiven und erweitere Handlungsoptionen.

Mehr zu bewusstem, tiefgreifenden Reflexionsverhalten auch in Blogartikel #3.

Faktor 2: Gemeinsame Vision

Bringt Sinnhaftigkeit, Zugehörigkeitsgefühl und Zielorientierung zusammen:

• Die Vision beantwortet die Frage nach dem «WAS»: Was wollen wir erschaffen?
• Eine echte Vision muss gemeinsam getragen werden, um wirksam sein zu können.
• Eine echte Vision vermittelt Zugehörigkeitsgefühl und Sinnhaftigkeit.
• Eine echte Vision bietet langfristige Orientierung, ohne die alltäglich benötigte Flexibilität einzuschränken.

Mehr zu lebendigen und tatsächlich umsetzbaren Visionen in Blogartikel #4.

Faktor 3: Systemisches Denken

Packt die Probleme an der Wurzel und eröffnet neue Handlungsspielräume:

• Systemisches Denken erfolgt nicht linear, sondern fokussiert auf komplexe Zusammenhänge und Wechselwirkungen in Systemen.
• Das Verstehen übergeordneter Ursachen, dahinterliegender Muster und von Zusammenhängen ermöglicht erweiterte und neue Perspektiven und damit mehr Handlungsspielraum.
• Systemisches Denken schliesst den Denker oder Beobahter eines Systems in die Überlegungen mit ein und fördert damit auch die Selbstreflexion sowie das Erkennen eigener Anteile.

Mehr zum systemischen Denken in Blogartikel #5.

Faktor 4: Werte & Haltung

Schaffen Orientierung im Innen, Fokus im Aussen und ermöglichen pro-aktive Führung.

• Es gibt nicht keine Haltung.
• Werte, Überzeugungen und Weltanschauungen durchdringen jedes Handeln.
• Überzeugungen und Werte von Organisationsmitgliedern wirken wechselseitig: Sie beeinflussen die Organisation, werden dort gespeichert und beeinflussen wiederum die Organisationsmitglieder.
• Werte geben Orientierung bei Entscheidungen, die das Verhalten beinflussen,  also WIE wir etwas tun.

Mehr zur Wichtigkeit von Werten & Haltung in Blogartikel #6.

Fazit

Diese vier Faktoren ermöglichen eine flexible und zielorientierte Bearbeitung komplexer Themen und brechen die unzeitgemässe Starrheit fixer Modelle und Konzepte auf. In ihrer Wirkung werden die vier Faktoren deutlich verstärkt, wenn mehrere gleichzeitig eingesetzt werden, da sie in Wechselwirkung zueinander stehen.

Darüber hinaus begünstigt die Arbeit an den vier Faktoren nicht nur die Organisation in ihrer Entwicklung, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung der Organisationsmitglieder, was sich wiederum positiv auf Organisationen auswirkt.

Das Resultat davon ist eine Organisation, die gelassen mit der Vuca-Welt umgehen kann, weil sie nicht mehr dem kurzfristigen, re-aktiven Modus erliegt, sondern pro-aktiv und gestaltend nachhaltige Lösungen findet.

Abschluss

Damit endet diese Blogserie.

Du möchtest wissen, wie du dich persönlich oder deine Organisation startklar machen kannst für kraftvolle und erfolgreiche (Selbst-)Führung und welche Voraussetzungen es dafür braucht? Setze dich gern mit mir in Verbindung und wir schauen deine spezifische Situation detailliert an.

Herzliche Grüsse
Barbara Seeger

P.S. Du hast die vorherigen Beiträge verpasst? Hier findest du Zugriff:

Blog #1: Dort erhältst du einen Überblick über die Struktur und Aufbau dieser Blogserie: «In 7 Schritten zu kraftvoller und erfolgreicher Führung in komplexen Zeiten».

Blog #2: «ANTWORTEST du schon oder REAGIERST du noch auf die Komplexität unserer unsteten Zeit» verschafft dir ein vertieftes Verständnis für die komplexe Ausgangslage unserer aktuellen Situation.

Blog #3: stellt dir den ersten Faktor für kraftvolle und erfolgreiche Führung in komplexen Zeiten vor: tiefgehendes Reflexionsverhalten als Entwicklungsbeschleuniger

Blog #4: erklärt dir weshalb Visionen oft nur Papiertiger sind und was es braucht, um echte, sinnstiftende,  und tragfähige Visionen zu gestalten, die erst noch umsetzbar sind.

Blog #5: erläutert, weshalb systemisch Denken so zentral ist und wie man damit das Problem an der Wurzel packen kann.

Blog #6: bringt auf den Punkt, welchen Einfluss Werte & Haltung auf dein Handeln, deinen Erfolg und die Organisationskultur haben .